(Arbeitstitel)
Vor dem Hintergrund aktueller Debatten darüber, ob Künstliche Intelligenz „die Aufklärung“ unterwandert, sucht das Projekt nach Strukturanalogien zwischen der Präsentation von Automaten im 18. Jahrhundert und heutigen kuratorischen Inszenierungen von Künstlicher Intelligenz. Historische Beispiele wie Jaquet-Droz’ Schreibautomat oder Wolfgang von Kempelens Schachspieler dienen als Vergleichsfolie für aktuelle Ausstellungen, in denen KI beispielsweise als Mitkuratorin oder interaktives Exponat inszeniert wird. Ausgehend von der Grundannahme, dass gerade das Museum aus seiner in der Aufklärung verwurzelten Ideengeschichte heraus einen Raum bietet, der es ermöglicht, sich selbstermächtigend mit den vermeintlich anti-aufklärerischen Künstlichen Intelligenzen auseinanderzusetzen, wird analysiert, wie die Begegnung von Mensch und KI im Museum eigene Vorstellungen von Öffentlichkeit, Kritik und Teilhabe konstituiert, und welche Denkfiguren der Aufklärung dabei reformuliert werden.