(Arbeitstitel)
Das Dissertationsvorhaben widmet sich dem Verhältnis zwischen der (historischen) Aufklärung und den Debatten um die sogenannte „Judenfrage“ im deutschsprachigen Raum des 19. Jahrhunderts. Dabei soll nicht nur ideen- bzw. theoriegeschichtlich nachvollzogen werden, unter welchen Gesichtspunkten und Schlagwörtern die Frage um die Möglichkeit der rechtlichen und politischen Gleichstellung der Juden in der bürgerlichen Gesellschaft ausgehandelt wurde, sondern auch die differierenden und zum Teil widersprüchlichen Emanzipationsansprüche des 19. Jahrhunderts in den Blick geraten. Die Dissertation verfolgt dabei die These, dass in den – jüdischen wie nichtjüdischen – Aushandlungen bereits Grenzen und Bedingungen des von der Aufklärung getragenen Universalismus diskutiert werden, die dann im darauffolgenden Jahrhundert in anderen Bürgerrechtsbewegungen nachvollzogen und in Teilen wiederholt werden, wenn auch mit veränderten Vorzeichen.